Rezension Haydn CD - Classica (FR)

Übersetzung

In diesen drei reifen Werken, die durch ihre Frische, Kühnheit und ihren Humor überraschen, werden die Pražáks fesseln mit ihrem prachtvollen Klang. Was für eine Körnung und was für ein Rausch unter diesen genährten, gesäumten Bögen, vibrierend und flauschig! Weit entfernt von der trockenen Spitze der Mosaïques (Naïve) behauptet sich das tschechische Ensemble seine Sinnlichkeit, die es jedoch durch seinen sempre moderato e grazioso Charakter ausgleicht. Die Tempi (Allegro Moderato des Quartetts Nr. 1 op. 77), die subtilen Spiele mit Beleuchtung, Farben und Dynamiken (z.B. das Menuett des Quartetts Nr. 2 op. 77 mit seinem atemberaubenden Pianissimos). Diese Lesung ist sehr schlicht und zurückhaltend, selbst wenn die Stunde der Erholung schlägt. (mehr Panache als Verspieltheit im Menuett des Quartetts Nr. 1)!

Suchen wir hier nicht nach der unveränderlichen und homogenen Transparenz der Bergs (Warner Classics): die individualisierten Reliefs der Pražák entspringen fließend, ihre Gegenstimmen antworten natürlich, ihre Linien fliegen auf mit Schwung, insbesondere die der charismatischen Ersten Violine und des Cellos. Wusste Haydn, als er mit der Komposition dieses Zyklus begann, dass er ihn nie vollenden würde? Während die Hansons den jugendlichen Überschwang bevorzugen und den ganzen Erfindungsreichtum des Vaters des Streichquartetts aufblitzen lassen. (Aparté, CHOC Classica Nr. 218), bewahren die Pražáks eine kleine Distanz, eine leichte Höhe, verkörpern die ruhige Selbstsicherheit eines vollendeten Komponisten in der Abenddämmerung seines Lebens.

Fabienne Bouvet






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